Ein Projekt für Toleranz und Chancengleichheit in der Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Minden-Lübbecke

Das Leben ist so bunt und vielfältig wie eine Blumenwiese und voller toller Chancen für ALLE!
Damit das in dem schönen Mühlenkreis auch so bleibt, soll das Projekt für die Fokussierung im Bereich Diversität und Chancengleichheit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sorgen.
Vielfalt ist schon immer ein wichtiger Baustein der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und wird nun bis Ende des Jahres besondere Beachtung finden.
Ebenso widmet sich der Kreis dem Thema Chancengleichheit für ALLE.
Es zählt der Mensch und nicht nur seine Geschichte, seine Religion, seine Weltanschauung, seine Herkunft, sein Geschlecht, seine sexuelle Identität, sein Handicap, sein Alter oder sein Äußeres.
„gerne anders!“ war bei der Auftaktveranstaltung im September dabei.

„Vielfalt ist eine Bereicherung für alle“ – Startschuss für „Diversity“-Aktionswochen des Kreises Minden-Lübbecke gefallen / 18 Projekte sensibilisieren kreisweit für Toleranz und Chancengleichheit (Anja Schubert)

Kreis Minden-Lübbecke. „Das Leben ist so bunt und vielfältig wie eine Blumenwiese und voller toller Chancen für alle“. Dieses Motto hat sich die Jugendförderung des Kreises Minden-Lübbecke auf die Fahnen geschrieben und möchte in den nächsten Monaten diese Botschaft mit Aktionen und Veranstaltungen in den kreisweit geförderten Kinder- und Jugendeinrichtungen der Städte und Gemeinden erlebbar machen. Am Dienstag fiel mit einer Auftaktveranstaltung der offizielle Startschuss für das, maßgeblich vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe geförderte, Projekt „Diversity-Vielfalt erleben“.

Landrat Dr. Ralf Niermann freute sich mit Projektkoordinatorin Ilka Gerhold und ihrem Team, rund 100 in der Jugendarbeit Tätige aus dem gesamten Mühlenkreis in der Mindener Kampa-Halle begrüßen zu können.

„Vielfalt macht uns alle stärker, denn sie sorgt fortlaufend für neue Ideen, frische Perspektiven und damit auch für konträre Ansichten“, stellte Niermann in der von Sarah Golcher moderierten Veranstaltung heraus und betonte, dass im Kreis Minden-Lübbecke die Wertschätzung von Vielfalt eine wichtige Rolle spiele.

Er verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass der Kreis sich seit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im Jahr 2009 für diese Werte stetig einsetzt. Nicht vergessen dürfe man, dass Vielfalt mit Fülle und Fülle mit Reichtum in Verbindung gebracht werde. Ein Gedankengang in die andere Richtung würde zur „Einfalt“ führen. „Auf dem Boden der Einfalt gedeihen Vorurteile, die Anerkennung und Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt behindern“, warnte er.

Ebenso wie der Landrat betonte auch Projektleiterin Gerhold, dass der Begriff der „Vielfalt“ innerhalb der Kinder- und Jugendarbeit im Mühlenkreis einen hohen Stellenwert und einen wichtigen Baustein in der pädagogischen Praxis darstelle. Inklusion, Migration und Geflüchtete, benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien, Gender und sexuelle Vielfalt, Antidiskriminierung und Sensibilisierung sowie Wertevermittlung und Wertebildung – das Spektrum, das mit den Veranstaltungen abgedeckt wird, ist breit gefächert. „Doch genauso breit gefächert ist die Vielseitigkeit unserer Gesellschaft“, hob Gerhold hervor. Neben breit aufgestellten Informationsständen zu diesem Themenbereich galt es auch zwei Fachvorträge mit hohem Informationsgehalt zu erleben.

„Alle Menschen machen die Erfahrung mit Diskriminierung und Unterdrückung sowohl aus der dominanten als auch aus der unterdrückten Position“; stellte Birol Mertol von der Fachstelle FUMA, Gender NRW in seinem Referat heraus. Diskriminierung und Ausgrenzung seien nicht nur das Problem individuellen Verhaltens. „Unsere Gesellschaft ist von Ideologien der Überlegenheit bestimmter Menschengruppen über andere geprägt, auf die sich die institutionelle Diskriminierung stützt.“ Unter dem Motto „Wie ein Kreis im Meer von Quadraten“ richtete Wibke Korten von der Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt und Jugendarbeit zudem gezielt den Blick auf Probleme und Vorurteile, denen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgeschlechtliche häufig der Gesellschaft ausgesetzt sind und gab Denkanstöße für ein konstruktives Miteinander.

Drei Monate geht es bei den Veranstaltungen der acht teilnehmenden Städten und Gemeinden darum, gesellschaftliche Vielfalt zu stärken und Vorurteile abzubauen, nicht nur Kinder und Jugendliche zum Nachdenken und vielleicht Umdenken zu bewegen.

Dr. Niermann sprach allen, die sich zum Auftakt und mit den zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen in den kommenden Wochen dafür engagieren, die Chancen, die Vielfalt erlebbar zu machen, seinen herzlichen Dank aus.