Die Praxishilfe JETZT SELBST WAS TUN der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ bietet Fachkräften aus Jugendarbeit und Jugendhilfe einen Einstieg in das Thema sexuelle Vielfalt und Vorurteile. Der Bedarf nach einer umfangreichen und praxisorientierten Broschüre wurde im Rahmen der Sensibilisierungs- und Fortbildungsarbeit der NRW-Fachberatungsstelle regelmäßig deutlich. Denn: Meist waren diese Themen bisher unbeachtet.

Menschen sind vielfältig, sie sind heterosexuell, bisexuell, schwul, lesbisch, trans* und vieles mehr. Jugendliche, die nicht heterosexuell sind, bleiben in Jugendarbeit und Jugendhilfe meist ungesehen und unbeachtet. Die Gründe dafür sind ebenfalls vielfältig: „Schwul“ ist nach wie vor ein Synonym für falsch, kaputt oder minderwertig, besonders unter Jugendlichen. Verstehbar, dass junge Menschen, die sich lesbisch, schwul, bisexuell oder trans* identifizieren diese Ort meiden oder unsichtbar bleiben. Auch Fachkräfte geben dem Thema selten einen Raum. Zu wenig sind sie für die besonderen Lebenslagen sensibilisiert worden und zu groß sind Unsicherheiten und Ängste etwas falsch zu machen, den Unmut von Eltern und Träger auf sich zu ziehen oder gar die Befürchtung selbst für schwul oder lesbisch gehalten und diskriminiert zu werden. Dabei ist es wichtig, dass Pädagog_innen die besonderen Lebenslagen von nicht-heterosexuellen Jugendlichen kennen und sich deutlich gegen sexuelle Vorurteile (Homophobie) positionieren.

Hierbei wird die Praxishilfe in Zukunft unterstützen. Egal ob als Einstieg oder als Vertiefung nach einer Veranstaltung von „gerne anders!“ bietet sie theoretische Hintergründe zu Lebenswelten und Ausgrenzungsmechanismen sowie passende Beispiel-Methoden für den Alltag und zahlreiche Gelegenheiten die eigene Haltung zu reflektieren. „Die Praxishilfe soll Mut machen, sich dem Thema anzunehmen und Position FÜR Vielfalt und GEGEN Ausgrenzung und Diskriminierung zu beziehen.“ so Wibke Korten und Torsten Schrodt von „gerne anders!“

Der Spagat zwischen notwendigem theoretischem Hintergrundwissen und konkreten Tips für das praktische Alltagshandeln wurde mit engagierter Unterstützung von Praktiker_innen aus verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit bewältigt. Neben Mitarbeiter_innen aus Jugendeinrichtungen in Mülheim an der Ruhr und dem Kreis Wesel beteiligten sich vor allem Mitarbeiter_innen aus speziellen lesbisch- schwulen Jugendtreffs.

„gerne anders!“ steht bei Fragen und / oder Vertiefungswünschen mit Beratung, Sensibilisierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung

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