
(v.l.n.r.): Staatssekretär Lorenz Bahr (MKJFGFI NRW), Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Wibke Korten („gerne anders!“), Torsten Schrodt („gerne anders!“), Frank Müller MdL, Prof. Dr. Jan Schürmann-Vengels (Unitversität Witten/Herdecke), Jens Kamieth MdL, Ilayda Bostancieri MdL, Clara Bleckamm (Ruhr-Universität Bochum), Hannah Huesmann Trulsen („gerne anders!“), Gabriele Aabaslama (MKJFGFI NRW) und Wolfgang Jörg MdL (Vorsitzender des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend des Landtags NRW)
GELSENKIRCHEN – Die NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ hat am Mittwoch, 02.07.25, zum 13. Fachtag in das Bürgerforum im Hans-Sachs-Haus eingeladen. Im Fokus: Die zunehmende Einsamkeit junger LSBTIN*-Menschen und die Frage, wie Fachkräfte aus Jugendhilfe und -arbeit diesen Jugendlichen besser zur Seite stehen können.
Stigmatisierung führt zu Isolation
Im einführenden Vortrag zeigte Clara Bleckmann, Doktorandin an der Ruhr-Universität Bochum, auf, dass Einsamkeit für alle jungen Menschen eine große Herausforderung darstellt und junge LSBTIN* deutlich höher betroffen sind. Andauernde soziale Isolation erhöht das Risiko für Depressionen, Angststörungen und selbstverletzendes Verhalten, mit weitreichenden Folgen für Bildung, Ausbildung und die persönliche Entwicklung. Prof. Dr. Jan Schürmann-Vengels differenzierte das Bild weiter aus: Trans*, inter* und nicht-binäre junge Menschen sind besonders von Einsamkeit betroffen. Ein Schwerpunkt seines Vortrages war Resilienz stärken, als wichtige Ressource für junge LSBTIN*.
Fachtag bietet Praxis, Austausch und Perspektiven
Die Veranstaltung richtete sich an Fachkräfte aus Jugendhilfe und Offener Jugendarbeit in NRW. Am Nachmittag wurde in zwei Workshops angeboten. Stefan Hintersdorf arbeitete zu Sozialen Medien und Einsamkeit mit dem Schwerpunkt der Medienpädagogik und wie KI zur Thematisierung in der offenen Arbeit genutzt werden kann. Der andere Workshop wurde von Wibke Korten und Hannah Huesmann Trulsen angeboten und hat Raum für kollegialen Austausch geschaffen, wie junge LSBTIN* die sich einsam fühlen für die offene Arbeit angesprochen werden können. Ziel ist es, praktische Lösungen und neue Handlungsansätze zu entwickeln, für mehr Sichtbarkeit, Schutz und Teilhabe junger LSBTIN* in allen Lebensbereichen.
Prominente Unterstützung
Eröffnet wurde der Fachtag von Gelsenkirchens Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Staatssekretär Lorenz Bahr (MKJFGFI NRW) sowie dem Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Kinder, Jugend und Familie, Wolfgang Jörg. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen der Fachstelle „gerne anders!“ sowie der Stadt Gelsenkirchen durchgeführt und vom Land NRW gefördert. Die Moderation übernahm Lars Tönsfeuerborn.