In Begleitung von Jürgen Schattmann, der die lesbisch- schwule Jugendarbeit bereits seit einigen Jahren begleitet, informierte sich Bernd Neuendorf, Staatssekretär für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW über die landesweite Sensibilisierungs- und Fortbildungstätigkeit der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“.

Wibke Korten und Torsten Schrodt berichteten von den bisherigen Erfahrungen im Kontakt mit den Fachkräften und Strukturen der Jugendarbeit. Anhand von Beispielen aus der Praxis konnten sie von vielen sehr positiven Prozessen berichten, machten aber auch deutlich, dass es oft viel Energie und Beharrlichkeit braucht, in den Kommunen deutlich zu machen, dass sexuelle Orientierung ein wichtiges Thema der Jugendhilfe ist.

Staatsekretär Neuendorf war sehr interessierte an dem strategischen bzw. methodischen Vorgehen von „gerne anders!“, um das Thema nachhaltig in der Jugendarbeit zu platzieren. Deutlich wurde hierbei die Herausforderung, die Jugendarbeit nicht nur fortzubilden, sondern dauerhaft als Partner_innen beim Abbau von Homophobie sowie der Unterstützung von nicht-heterosexuellen Jugendlichen zu gewinnen.

Großes Interesse zeigte Bernd Neuendorf auch für die Lebenslagen der nicht-heterosexuellen Jugendlichen, die vor allem im ländlichen Raum häufig noch allein ihre besonderen Herausforderungen bewältigen müssen. Gerade hier, wo es keine speziellen Angebote gibt, ist die Unterstützung der allgemeinen Jugendarbeit besonders wichtig.

Um einen Eindruck zu erhalten, wie die speziellen Angebote für nicht-heterosexuelle Jugendliche konkret aussehen, fand das Gespräch im anyway, dem ältesten und größten lesbisch- schwulen Jugendzentrum Europas statt. Thomas Haas stellte das Haus und die Angebote vor. Auch im Gespräch mit Jugendlichen aus dem anyway wurde deutlich, wie wichtig es für die jungen Menschen und deren Identitätsfindung ist, ein solches Angebot in der Nähe zu haben.

v.l.n.r.: Jürgen Schattmann, Staatsekretär Bernd Neuendorf, Wibke Korten, Torsten Schrodt, Thomas Haas