Schieder-Schwalenberger Jugendeinrichtung setzt sich ein für Akzeptanz von sexueller Vielfalt

Das JUZ Schieder hat, als erste Jugendeinrichtung in NRW, die Vereinbarung als „gerne anders!“ Kontaktstellen unterzeichnet. Zusammen mit dem Vorstand und dem Träger ist sich das Team einig, dass sexuelle Vielfalt auch in ländlichen Gebieten ein Thema sein muss und zur Lebenswirklichkeit von jungen Menschen gehört.

Linda Hermanns, Pfarrer Uwe Sundermann, Cristian Kühne

Linda Hermanns, Pfarrer Uwe Sundermann, Cristian Kühne

Die Idee, dass das JUZ Schieder Kontaktstelle werden soll, kam der Leiterin Linda Victoria Hermanns schon Mitte April bei der  Konferenz hauptamtlicher Jugendmitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lippischen Landeskirche. „gerne anders!“ wurde zu diesem Treffen eingeladen, um mit den Fachkräften zum Thema sexuelle Vielfalt zu arbeiten. In dem darauffolgenden Prozess wurden Träger und Vorstand des JUZ Schieder einbezogen und die Voraussetzungen und Aufgaben einer „gerne anders!“ Kontaktstelle diskutiert. Auch bei den folgenden Gesprächen mit „gerne anders!“ lag besonderer Augenmerk auf den  Lebenssituation von jungen Lesben und Schwulen. Sie zu unterstützen, ihnen einen Raum zu geben, in dem anders-sein möglich ist, ihnen mit einer positiven Haltung als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen, nicht-heteronormative Lebensmodelle im
Alltag mitzudenken uvm. ist für das JUZ Schieder eine Aufgabe, mit der es sich am Abbau von Homophobie und Ungleichheiten jeglicher Art beteiligt. Das hat nicht nur einen positiven Effekt für nicht-heterosexuelle Jugendliche, sondern für alle jungen Menschen. Anders-sein zu können ohne Angst vor Ausgrenzung, ermöglicht allen Jugendlichen vielfältige Handlungsoptionen!

 

Was ist eigentlich eine „gerne anders!“ Kontaktstelle?

In einigen Großstädten und Ballungsräumen von NRW finden nicht-heterosexuelle Jugendliche Kontakt und Unterstützung bei besonderen Angeboten und Einrichtungen der lesbisch / schwulen Jugendarbeit. Durch diese Einrichtungen werden in der jeweiligen Orten und Regionen zudem sexuelle Vorurteile thematisiert und die Lebenslagen von nicht-heterosexuellen Jugendlichen sichtbar. Diese Strukturen sind allerdings, vor allem in der Anzahl und regionalen Verteilung in NRW, nicht und ausreichend.
Aus diesem Grund entsteht in NRW ein Netz aus „gerne anders!“ Kontaktstellen. Durch Kontaktstellen wird sexuelle Vielfalt sichtbar, Heterosexismus aufgedeckt und das Thema in Arbeitskreisen bzw. Vernetzungsstrukturen getragen. Die Mitarbeiter_innen der Kontaktstellen stehen sowohl für Jugendliche als auch für Kolleg_innen als Berater_innen mit Verweisungskompetenz zur Verfügung.