Mitten drin & doch alleine – Be an ally!

Jährlich wird am 11. Oktober der Internationale Coming Out Day begangen. Dieser Aktionstag setzt seit seinem ersten Auftreten 1988 weltweit ein Zeichen für die Akzeptanz und Sichtbarkeit von LSBTIN*-Personen. Ein Coming-out ist häufig ein komplexer und persönlicher Prozess, der für viele Betroffene mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden ist. Trotz zunehmender gesellschaftlicher Offenheit bestehen weiterhin Herausforderungen, da Vorurteile, Diskriminierung und Stigmatisierung gegenüber Menschen aus der LSBTIN*-Community nach wie vor Realität sind. Gerade deswegen bleibt der Coming Out Day ein wichtiger Anlass, um auf bestehende Ungleichheiten hinzuweisen, die Sichtbarkeit queerer Lebensweisen zu erhöhen und zu einer offenen, respektvollen Debatte beizutragen.

Der Tag bietet nicht nur betroffenen Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren, sondern ist auch ein Aufruf an Gesellschaft und Politik, sich aktiv für Gleichberechtigung einzusetzen.

Ein zentraler Anspruch des Coming Out Days ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass ein offenes Leben der eigenen Identität auch im Jahr 2025 nicht überall selbstverständlich ist. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, sowohl persönliche Coming-outs als mutigen Schritt anzuerkennen als auch strukturelle Bedingungen zu verändern, die Offenheit und Vielfalt ermöglichen. Letztlich bleibt das Ziel, gesellschaftliche Akzeptanz und Selbstverständlichkeit zu fördern, sodass der Coming Out Day irgendwann seine politische Notwendigkeit verliert.

Vorurteile sind in der Gesellschaft tief und lange verankert. Mit der Methode „Der leere Stuhl“ wollen wir versuchen, Themen einen Platz zu geben, die sonst eher nicht ausgesprochen werden (dürfen).

Die Idee:

  • Alle setzen sich in einem Stuhlkreis zusammen. Zusätzlich wird ein leerer Stuhl dazugestellt. Dieser Stuhl steht symbolisch für alle Gedanken, Gefühle und Emotionen rund um das Thema Einsamkeit junger Menschen.
  • Die Fachkraft führt in die Methode ein: „Dieser Stuhl steht für all das, was oft keinen Platz hat – Einsamkeit, Unsicherheiten, Fragen, Angst, aber auch Hoffnungen. Wer mag, darf sich gleich darauf setzen oder auch anonym aufschreiben, was sie*ihn bewegt.“
  • Wichtig ist, dass alle, die auf dem Stuhl Platz nehmen, in Ich-Botschaften sprechen.
  • Nachdem alle Freiwilligen sich geäußert haben, findet eine Reflexionsrunde statt.
  • Im Anschluss kann künstlerisch – zum Beispiel durch das Gestalten von Collagen – erarbeitet werden, was den jungen Menschen in ihrem Alltag guttut. Dazu bietet sich ein Gedankenexperiment an: Was nimmst du mit auf eine Insel? Eine Insel, die nur dir gehört – und wie kommst du dorthin? Darf ich mitkommen?

Die Methode mit exemplarischen Reflexionsfragen finden Sie hier.