GESCHICHTE(N) – sexuelle & geschlechtliche Vielfalt in der Jugendhilfe
50 Jahre ist es her, dass sich in der Christopherstreet in New York LSBTI* Menschen gegen willkürliche Polizeirazzien zur Wehr und damit eine weltweite Bewegung in Gang setzten. In diesen 50 Jahren haben Bisexuelle, Lesben und Schwule, Inter* und Trans*Menschen, meist trotz massiver persönlicher Risiken, teilweise gemeinsam und teilweise getrennt, oft erfolgreich für Rechte und Respekt gekämpft. Mit ihren Kämpfen haben sie nachwachsenden Generationen Wege bereitet.
Bereits bei den ersten Demonstrationen in Deutschland standen neben der Abschaffung des § 175 StGB und Berufsausführungsverbote für Homosexuelle, auch Bildungspläne zur Sexualerziehung und Diskriminierung auf Schulhöfen im Zentrum der Proteste. Themen die erschreckenderweise auch heute noch aktuell sind – vor allem für junge Menschen, die alltäglich von Inter*-, Homo- und Trans*Feindlichkeiten betroffen sind.
So beginnt der Streit für Sichtbarkeit, Sensibilitäten und Respekt, trotz langer und erfolgreicher Tradition, für junge Trans* und Inter*Menschen, Schwule, Lesben und Bisexuelle auch immer wieder neu. Wie in den letzten 50 Jahren engagieren sich viele junge LSBTI*. Sie erleben auch hierbei Ausgrenzung, Diskriminierung und Widerstände durch die heteronormativ geprägte Gesellschaft sowie interne Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund der Vielfalt an Meinungen, Interessen und Wünschen innerhalb der vermeintlich homogenen LSBTI*-Gruppe.
Junge LSBTI* stehen vor besonderen Herausforderungen beim Orientieren, Auseinandersetzen, Gemeinschaften bilden und Konflikte austragen. Hierbei können sie aus der Geschichte lernen und benötigen Unterstützung, welche die Jugendarbeit bieten kann.
Der „gerne anders!“- Fachtag 2019 ermöglicht aktuell relevante Einblicke in die erfolgreiche Tradition sowie Auseinandersetzung mit dem Freizeit- und Engagementverhalten junger LSBTI* und möchte damit die Jugendarbeit in NRW unterstützen, die LSBTI* besser zu verstehen, ansprechen und fördern zu können.