Gruppenbild Eröffnung (v.l.n.r.): Ministerin Josephine Paul (MKJFGI NRW), Bürgermeisterin Hilde Scheidt, Torsten Schrodt („gerne anders!“), Sabina Bruno („gerne anders!“), Günter Kriescher (ZfSAB), Alice Klieser (Knutschfleck), Wibke Korten („gerne anders!“), Prof. Dr. Davina Höblich (Hochschule RheinMain), Eric Mayer (Moderation), Eileen Woestmann (NRW- Landtagsausschusses Familie, Kinder, Jugend)

Ein erfolgreicher Rückblick auf den Fachtag „Junge LSBTI* – Liebe, Sex & Jugendhilfe“. Denn schon Wochen vorher war der Fachtag der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ restlos ausgebucht. Die Veanstaltung versprach den Besuchenden, alle Fragen rund um das Thema „Liebe, Sex und Jugendhilfe“ zu beantworten. Die große Frage ist: hat das geklappt?

Sicher ist: am 02. November fand in Aachen ein hochkarätiger Fachtag statt, der sich intensiv dem wichtigen Thema widmete. Die Bürgermeisterin der Stadt Aachen Hilde Scheidt eröffnete die Veranstaltung. Die Grußworte von Eileen Woestmann stellvertretende
Vorsitzende des NRW- Landtagsausschusses Familie, Kinder, Jugend und Josephine Paul NRW-Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration brachten gekonnt auf den Punkt, warum dieser Fachtag so wichtig ist. „Gerade in dieser multiplen Krisensituation ist es ein wichtiges Zeichen, sich für eine vielfältige Gesellschaft und eine akzeptierende und wertschätzende Jugendhilfe einzusetzen, die junge Menschen so nimmt und so sieht, wie sie sind.“, so die Ministerin.

Fachwissen von Expert:innen

Der Fachtag bot eine einzigartige Plattform für den Austausch von Fachwissen, bewährten Praktiken und Erfahrungen im Umgang mit den Herausforderungen, vor denen junge LSBTI*-Menschen in Bezug auf Liebe, Sexualität in der Jugendhilfe stehen. Die Veranstaltung stellte die Frage nach dem Umgang mit sexueller Bildung in den Mittelpunkt.
Prof. Dr. Davina Höblich stellte in ihrem Referat die Ergebnisse aus der Studie „Queer Professionals – Professionalität zwischen „queerer Expert*in“ und „Andere*r“ in der Sozialen Arbeit“ vor. Die Studie setzt ihren Fokus auf Formen und Bewältigungen von Diskriminierungen, die LSBTIQ*-Fachkräfte erfahren, aber auch wie sie einen professionellen Beitrag als LSBTIQ*-Expert:innen in der Sozialen Arbeit leisten können. Die Studie wurde im Zusammenarbeit mit Steffen Baer durchgeführt, der den zweiten Beitrag des Fachtags darbot; in diesem Falle ganz hybrid per Video. Sein Vortrag trug den Titel „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt – auch eine Frage des Kinderschutzes?“ und beinhaltete
den wichtigen Aufruf, LSBTI* Jugendliche in der Jugendarbeit / Jugendhilfe zwar als Minderheit zu erkennen, aber nicht als solche pauschal zu behandeln.
Der Fachtag endete mit dem Appell zur kontinuierlichen Arbeit an der Verbesserung der Unterstützung von jungen LSBTI* Personen in der Jugendhilfe und der Schaffung von sicheren, inklusiven Räumen, in denen sie Liebe und Sexualität frei und ohne Vorurteile erkunden können.

Deswegen dankt die NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ allen Teilnehmer:innen, Referent:innen und Unterstützer:innen, die dazu beigetragen haben, diesen Fachtag zu einem Erfolg zu machen, und ermutigt zu weiteren Initiativen, die die Rechte und das Wohlergehen junger LSBTI* Menschen fördern.

Für alle, die nicht teilnehmen konnten, organisiert die Fachberatungsstelle „gerne anders!“ wie jedes Jahr eine ausführliche Videodokumentation –  hier auf unserer Homepage.